Anhörung der Kinderschutzkommission: „Prävention von Gefährdungen des Kindeswohls

Der LEB und 15 weitere Sachverständige wurden von der Kinderschutzkommission des Landtags NRW eingeladen, im Rahmen einer Präsenzanhörung Fragen zum Thema „Prävention von Gefährdungen des Kindeswohls – Präventionsstrukturen“ zu erörtern. Die Anhörung findet am 21. September 2020 im Plenarsaal des Landtags NRW statt. Im Vorfeld waren insgesamt 35 Sachverständige um eine schriftliche Stellungnahme zu diesem Thema gebeten worden. Die eingereichte Stellungnahme des LEB kann hier eingesehen werden.

In seiner Stellungnahme empfiehlt der LEB die Verankerung von Kinderschutz- und Präventionskonzepten in der pädagogischen Konzeption aller Einrichtungen der Kindertagesbetreuung sowie die Erarbeitung einer landesweiten Handreichung für Eltern. Auditierungen durch eine unabhängige Stelle können bei der regelmäßigen Überprüfung vorhandener Strukturen helfen und Verbesserungsmöglichkeiten aufzeigen.

Kinder müssen ihre Rechte kennen, sie müssen für die Wahrnehmung dieser Rechte gestärkt und bei deren Durchsetzung unterstützt werden. Beschwerdesysteme und Meldewege müssen transparent für alle Beteiligten dargestellt und dabei auch kindgerecht aufbereitet werden. Als wichtig empfindet der LEB hier eine vertrauensvolle Bildungspartnerschaft zwischen Fachpersonal und Eltern, um gegenseitige Hilfestellungen zu ermöglichen und den gemeinsamen Blick für das Kindeswohl zu schärfen.

Der Platzausbau in der Kindertagesbetreuung muss weiter vorangetrieben werden, damit Familien sich bewusst für oder gegen einen Betreuungsplatz mit der zugehörigen Konzeption der Einrichtung und ihrer qualitativen Ausgestaltung entscheiden können. Fachkräfteoffensiven können perspektivisch die Kontinuität und Verlässlichkeit der Bezugspersonen erhöhen, wodurch individuelle Bedürfnisse der Kinder besser wahrgenommen werden können. Die Überprüfung der persönlichen Eignung und verpflichtende Fortbildungen für Fachkräfte bieten dabei zusätzliche Präventionspotenziale.