Was werden Sie gegen den massiven Fachkräftemangel auf Landesebene konkret unternehmen, um insb. die 10 Bildungsgrundsätze zu gewährleisten? Würden Sie ein digitales System befürworten, mit dem der Bestand und die Bedarfe für Kindertagesbetr. landesweit erfasst werden?
- CDU
- Nordrhein-Westfalen soll das familien- und kinderfreundlichste Bundesland werden. Dafür benötigen wir mehr Fachkräfte in den Kitas und der Kindertagespflege. Wir werden deshalb ein System für Fachkräftemanagement und -gewinnung etablieren. Zusätzlich werden wir ein strukturelles Alltagshelferprogramm prüfen. Die Angebote der Weiterqualifizierung für Alltagshelferinnen und Alltagshelfer werden wir verstetigen. Damit sich die pädagogischen Fachkräfte auf die frühkindliche Bildung konzentrieren können, wollen wir sie von administrativer Arbeit befreien und in Abstimmung mit Trägern und Gewerkschaften ein effizientes Verwaltungsmanagement fördern. Um Eltern mehr Planungssicherheit zu geben und die unterjährige Buchung eines Kita-Platzes zu vereinfachen, werden wir ein digitales Kita- und Tagespflegeplatzmanagement auf den Weg bringen. Die notwendigen Voraussetzungen werden wir in Abstimmung mit den Kommunen schaffen.
- SPD
- Wir wollen über mehrere Säulen Fachkräfte gewinnen und das pädagogische Personal entasten. Dazu gehören die strukturelle Implementierung der Kitahelfer:innen und die Schaffung von Verwaltungskräften zur weiteren Entlastung. Dazu gehört aber auch die Vergütung der Ausbildung unabhängig von der Art der Ausbildung Wir erwarten, dass durch die verbesserten Bedingungen in den Kitas, die wir mit unserem Kita-Zukunftsgesetz und der Fachkräfteoffensive schaffen wollen, Kitahelfer:innen auch zur Weiterqualifizierung angeregt werden.
- FDP
- Wir wollen kurz und mittelfristig für zusätzliches Personal in der Kinderbetreuung sorgen, um die personelle Situation vor Ort zu entspannen. Die vergütete, praxisintegrierte Ausbildung (piA) ist aufgrund ihrer attraktiven Rahmenbedingungen ein Erfolg und trägt zur Steigerung der Attraktivität des Berufsfeldes bei. Wir wollen diese Ausbildungsform weiter stärken und perspektivisch zum Hauptpfeiler der Ausbildung machen. Der landesseitig geförderte Einsatz von Hauswirtschafts Verwaltungsfachkräften soll die Erzieherinnen und Erzieher zudem von nicht– und pädagogischen Aufgaben entlasten. Gemeinsam mit Trägern und Gewerkschaften wollen wir außerdem erörtern, unter welchen Bedingungen Fachkräfte aus der Logopädie und Ergotherapie sowie ausgebildete Musik Theaterpädagogen dauerhaft in Kitas eingesetzt werden können. Kurzfristig wollen wir die flächendeckende Digitalisierung des Kita– und Anmeldeverfahrens vorantreiben. Familien sollen so nicht mehr nervenaufreibend nach einem Kita entsprechendem Bedarf –- Platz suchen müssen, sondern bei koordiniert durch die Kommune in Abstimmung mit den Trägern vor Ort einen Platz angeboten bekommen.
- DIE LINKE
- Um dem Fachkräftemangel zu begegnen unterstützt DIE LINKE den massiven Ausbau der Ausbildungskapazitäten an Fachschulen und Berufskollegs. Die Plätze zur praxisintegrierten Ausbildung (PiA) zur staatlich anerkannten Erzieherin / zum Erzieher müssen ausgebaut werden. Ebenso steht der Einsatz von multiprofessionellen Teams in unserem Wahlprogramm, damit Inklusion, Integration und die Umsetzung der 10 Bildungsgrundsätze in der Praxis gelingen kann. Die Linke befürwortet die Einführung eines landesweiten digitalen Systems, um den Bestand und die Bedarfe für Kindertagesbetreuung zu erfassen und so ein flächendeckendes Angebot entwickeln zu können.
- Bündnis 90/Die Grünen
- Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, braucht es viele verschiedene Maßnahmen. Die Personalkapazitäten müssen so berechnet werden, dass sie die alltäglichen Anforderungen und die Arbeitsrealität in den Kitas auch wirklich abbilden. Erzieher*innen brauchen Zeit für Fortbildungen, Urlaubstage müssen einberechnet werden und auch Krankheitsfälle dürfen nicht zu alltäglicher Personalknappheit führen.
Im Kita-Bereich sehen wir eine hohe Belastung bis hin zur Überlastung der Fachkräfte. Das führt zum Teil zu Personalfluktuationen, weil Personal durch hohe Arbeitsbelastung ausfällt oder gar ganz diesen Bereich verlässt. Wir werden in der langfristigen Perspektive dafür sorgen, dass die Kita-Fachkräfte entlastet werden. Die Kita muss ein attraktiver Arbeitsplatz sein, damit sowohl bestehende Fachkräfte weiterhin in den Einrichtungen bleiben wollen, als auch weitere Menschen für die Arbeit in der Kita gewonnen werden können. Um Fachkräfte ausbilden zu können, werden wir die Ausbildungs- und Studienplätze an den Berufsschulen und Hochschulen dem Bedarf in der Berufspraxis entsprechend ausbauen.
Das Alltagshelferprogramm hat in der Pandemie zur notwendigen Entlastung der Kita-Fachkräfte geführt. Als das Programm beendet wurde, haben auch wir uns für die Wiederaufnahme des Programms eingesetzt. Doch auch jenseits der konkreten Unterstützung in der Pandemie gibt es einen hohen Bedarf nach zusätzlichem Personal, das die Fachkräfte entlastet. Wir wollen diese Entlastung in Form von Hauswirtschafts- und Verwaltungskräften oder Alltagshelfer*innen verstetigen. Ein System, das den Bestand und den Bedarf für die Kindertagesbetreuung landesweit digital erfasst, ist möglich.
- Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, braucht es viele verschiedene Maßnahmen. Die Personalkapazitäten müssen so berechnet werden, dass sie die alltäglichen Anforderungen und die Arbeitsrealität in den Kitas auch wirklich abbilden. Erzieher*innen brauchen Zeit für Fortbildungen, Urlaubstage müssen einberechnet werden und auch Krankheitsfälle dürfen nicht zu alltäglicher Personalknappheit führen.